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Wie hoch ist der Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Die Wärmepumpe ist ein Erfolgsmodell: Bei Neubauten ist diese umweltfreundliche Heizung mittlerweile Standard, aber auch bei Heizungssanierungen schlägt sie die Gas- oder Ölheizung immer öfter. Mittlerweile sind in der Schweiz mehr als 300'000 Wärmepumpen im Betrieb. Das verwundert kaum, denn die Vorteile einer Wärmepumpe liegen auf der Hand: Eine Wärmepumpe nutzt die kostenlos und unbeschränkt verfügbare Umgebungswärme aus Luft, Erdreich oder Wasser höchst effizient und benötigt dazu nur eine vergleichsweise geringe Menge an elektrischem Strom. Unsicherheit herrscht aber oft bezüglich der Höhe des Stromverbrauchs und der damit verbundenen Kosten.

Dieser Beitrag soll Missverständnisse ausräumen und Orientierung geben: Wie hoch ist der voraussichtliche Stromverbrauch? Welche Faktoren haben Einfluss auf den Stromverbrauch? Wie muss die Wärmepumpe eingestellt werden, um den Stromverbrauch zu reduzieren? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier.

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Was beeinflusst den Stromverbrauch einer Wärmepumpe?

Ganz grundsätzlich gilt: Für Heizwärme braucht es immer eine Primärenergie. Egal, ob es sich dabei um Öl, Gas, Holz oder Strom handelt, die den Energieverbrauch beeinflussenden Faktoren sind immer dieselben:

  • Vorlauftemperatur: Der Wärmebedarf der Wärmeverteilungssysteme (Bodenheizung, Radiatoren) ist sehr verschieden, da diese unterschiedliche Vorlauftemperaturen erfordern. Eine einfache Formel heisst: je höher die Vorlauftemperatur, umso höher der Energiebedarf.
  • Beheizte Fläche: Je grösser die zu beheizende Fläche in m2 oder die Gebäudekubatur in m3 ist, umso mehr Heizenergie wird verbraucht.
  • Isolierung: Je besser das Gebäude isoliert ist (Fenster, Wände, Dach, Keller), umso energieeffizienter kann die Heizung betrieben werden.
  • Anzahl Personen: Der Energieaufwand fürs Heizen ist auch abhängig von der Anzahl der im gleichen Haushalt leben Personen (Wärme- und Warmwasserbedarf).
  • Hydraulischer Abgleich: Auch der hydraulische Abgleich des Wärmeverteilsystems (korrekte Einstellung der Durchflussmenge an Heizwasser in allen zu beheizenden Räumen) kann den Energieverbrauch erheblich beeinflussen.
  • Warmwassertemperatur: Wenn das Heizsystem auch für die Aufbereitung des warmen Brauchwassers verantwortlich ist, hat die eingestellte maximale Warmwassertemperatur natürlich Einfluss auf den Energieverbrauch.
  • Planung: Überdimensionierte Heizsysteme jeglicher Technologie neigen dazu, mehr Energie zu verbrauchen, als tatsächlich notwendig wäre – Planung vor Installation heisst hier die Zauberformel.
  • Technologie und Modell: Der Energieverbrauch einer Heizung hängt auch von der Technologie (Brenner oder Wärmepumpe) ab und variiert von Fabrikat zu Fabrikat, von Modell zu Modell. Eine Faustregel besagt: Neu entwickelte Modelle sind oft energieeffizienter als Auslaufmodelle.
  • Individuelles Wärmeempfinden: Letztendlich hat auch das individuelle Wärmeempfinden und -bedürfnis einen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch – für 20 Grad Raumtemperatur ist weniger Energie erforderlich als für 22 oder gar 23 Grad.

Allein die Anzahl dieser beeinflussenden Faktoren zeigt, dass eine exakte Vorausberechnung des Energieverbrauchs einer Wärmepumpe kaum möglich ist. Es stehen aber zwei aussagekräftige Beurteilungskriterien zur Verfügung, welche Ihnen eine erste Beurteilung der Effizienz Ihrer Wärmepumpe ermöglichen:

  • Die schon für alle anderen Haushalt- und haustechnischen Geräte verbindliche und deshalb auch für Heizsysteme obligatorische Energieeffizienzetikette macht klare Angaben zur Energieeffizienz eines Apparats.
  • Das Zertifikat Wärmepumpen-Systemmodul garantiert, dass alle System-Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind. Dies führt zu einer gesteigerten Energieeffizienz und somit zu tieferen Betriebskosten.

Wie lässt sich der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ermitteln?

Die Anbieter von Wärmepumpen dokumentieren für ihre Systeme einen COP- (Coefficient of Performance) und/oder einen SCOP- (Seasonal Coefficient of Performance) -Wert. Diese Werte setzen Wärmeerzeugung und dafür einzusetzenden elektrischen Strom in ein Verhältnis und machen damit einerseits eine Aussage über die Leistungsfähigkeit des Geräts und schaffen andererseits Vergleichbarkeit zwischen Anbietern, Typen und Modellen. COP und SCOP sind Werte, welche unter vorgegebenen Testbedingungen im Labor ermittelt werden.

Der deutlich aussagekräftigere Indikator für die Energieeffizienz einer Wärmepumpe ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Auch diese gibt an, wieviel Wärme eine Wärmepumpe pro Einheit des eingesetzten Stroms erzeugt. Die JAZ ist aber keine Momentaufnahme aus dem Labor, sondern beruht auf effektiven Messungen während eines ganzen Jahres. Dies zeigt auch gleich den Nachteil der JAZ auf: Sie kann erst ermittelt werden, wenn die Wärmepumpe bereits installiert und in Betrieb genommen ist.

Mit Hilfe der Jahresarbeitszahl und der richtigen Formel können dann die voraussichtlich zu erwartenden Stromkosten wie in dieser Beispielrechnung annähernd berechnet werden:

12 kW Systemleistung Ihrer Wärmepumpe, geteilt durch die JAZ 4, multipliziert mit durchschnittlich 2'000 Vollbetriebsstunden der Heizung = 6'000 kWh (Kilowattstunden).

Bei einem Strompreis von 27 Rappen (= durchschnittlicher Strompreis in der Schweiz im Jahr 2023) pro Kilowattstunden kommen Sie somit auf Stromkosten von 1'620 Franken pro Jahr.

Wenn Sie in einem Neubau eine Wärmepumpe installieren, dann sollten Sie beachten, dass der Primärenergieverbrauch aufgrund der andauernden Bauaustrocknung in den ersten beiden Jahren um bis zu 20 % höher sein kann – was auch für alle anderen Heiztechnologien gilt.

Mit der genauen Analyse der Stromkosten ist das oft so eine Sache: Die Stromrechnung weist nicht aus, welche Menge Strom von welchen Geräten verbraucht wird. Welcher Anteil der Stromrechnung z.B. auf alle Haushaltgeräte, die Beleuchtung, die Unterhaltungselektronik, den Standby-Modus verschiedenster Geräte oder eben auf die Wärmepumpe entfällt, ist nicht nachvollziehbar. Für die exakte Eruierung des Stromverbrauchs Ihrer Wärmepumpe gibt es deshalb eigentlich nur eine Lösung: Lassen Sie sich von Ihrem Stromlieferanten für die Wärmepumpe einen separaten Stromzähler installieren.

Welcher Wärmepumpen-Typ brauch wieviel Strom?

Eine Wärmepumpe hat die Aufgabe, das ganze Jahr hindurch für warmes Brauchwasser und saisonal für behagliche Wärme in den Wohnräumen zu sorgen. Aufgrund Ihrer Konstruktion fällt deshalb der Stromverbrauch der drei Wärmepumpentechnologien – Luft/Wasser, Sole/Wasser und Wasser/Wasser – unterschiedlich aus. Man wäre aber schlecht beraten, wenn man die Wahl der Wärmepumpe alleine auf Energiekosten oder -effizienz abstellen würde. Folgende Überlegungen sind bei der Systemwahl zu berücksichtigen:

  • Die Luft-/Wasser-Wärmepumpe ist den höchsten Temperaturschwankungen ihrer Primärenergie – der Wärme in der Umgebungsluft – unterworfen. Je kälter die Aussentemperaturen sind, umso höher wird der Stromverbrauch für die Erreichung der geforderten Heizwärme. Der Stromverbrauch ist also sehr schwankend. Die Luft-/Wasser-Wärmepumpe hat dafür den Vorteil, dass sie besonders einfach und kostengünstig zu installieren ist.
  • Die Sole-/Wasser-Wärmepumpe nutzt die thermische Energie des Erdreichs. Da die Temperatur dieser Primärenergie deutlich weniger schwankt, ist der Strombedarf dieses Heizungstyps gleichzeitig viel ausgeglichener und fällt zudem etwas tiefer aus. Dafür ist die Sole-/Wasser-Wärmepumpe deutlich kostspieliger bei Anschaffung und Installation (z.B. ist eine Tiefenbohrung erforderlich).
  • Die Wasser-/Wasser-Wärmepumpe weist unter all den drei Varianten den günstigsten Energieeffizienzwert auf. Aber auch bei der Wasser-/Wasser-Wärmepumpe sind die Investitionskosten hoch und es muss gründlich geklärt werden, ob eine Nutzung des Grundwassers möglich ist.

Der guten Ordnung halber bleibt zu diesem Thema noch zu erwähnen, dass in der Schweiz zum Teil erhebliche Unterschiede in den Strompreisen herrschen, was eine exakte Kalkulation der jährlich anfallenden Stromkosten natürlich zusätzlich erschwert.

Wie kann ich meine Wärmepumpe noch ökologischer und wirtschaftlicher betreiben?

  • Heizverhalten: Ein ganz einfacher Weg ist die Änderung Ihres Heizverhaltens. Nur schon die Reduktion der Raumtemperatur um 1° Celsius kann eine Reduktion des Energiebedarfs um mehr als 5% bringen.
  • Heizungseinstellungen: Überprüfen Sie regelmässig alle Einstellung Ihres Heizsystems:
    • Sind die Thermostaten in allen Räumen korrekt eingestellt?
    • Ist die Vorlauftemperatur auf Ihre Wärmebedürfnisse abgestimmt?
    • Wurde Ihr Heizsystem einem hydraulischen Abgleich unterzogen?
    • Stimmt der Systemdruck in Ihrer Wärmeverteilung (Bodenheizung, Radiatoren)? Ist Ihre Wärmeverteilung vollständig entlüftet?
  • Nachtabsenkung: Eine Nachtabsenkung ist bei modernen Heizsystemen eher fraglich. Oft ist es – besonders bei einer Bodenheizung mit tiefer Vorlauftemperatur nicht sinnvoll, die Temperatur abzusenken, da der Energieaufwand für die erneute Aufheizung gleich oder sogar höher ausfällt.
  • Warmwassertemperatur: Reduzieren Sie die Temperatur Ihres Warmwassers auf 50 bis 55° Celsius. Erwärmen Sie das Wasser in Ihrem Wassererwärmer aber einmal pro Woche auf 60° Celsius Grad, um einen Legionellenschutz sicherzustellen.
  • Sinnvoll kombinieren: Kombinieren Sie Ihr Heizsystem mit anderen modernen Technologien: Mit einer Photovoltaik-Anlage produzieren Sie Ihren eigenen, kostenlosen Strom, mit einer solarthermischen Anlage erwärmen Sie Ihr Brauchwasser mit kostenloser Sonnenwärme. Mehr über die Kombinationsmöglichkeiten von Wärmepumpen erfahren
  • Optimierung der Gebäudehülle: Überprüfen Sie, ob eine umfangreiche Optimierung Ihrer Gebäudehülle eine Option sein könnte.

Wie teuer ist eine Wärmepumpe gesamthaft?

Die Wärmepumpe hat den Ruf, eine vergleichsweise kostspielige Heiztechnologie zu sein. Das mag auf den ersten Blick tatsächlich so sein: Beim direkten Vergleich der Anschaffungskosten schneidet die Wärmepumpe gegenüber einem Öl- oder Gasbrenner immer etwas ungünstiger ab. Der Gesamtvergleich aller Kosten – von der Anschaffung über die Betriebs- und Unterhaltskosten bis hin zur Amortisation – ergibt aber ein gänzlich anderes Bild. Erfahren Sie hier, wie Sie die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe budgetieren und vergleichen können.

Mehr zu den Kosten einer Wärmepumpe

Mit Wärmepumpen von Vaillant kostengünstig und zukunftssicher heizen

Zusammenfassend kann festgehalten werden: Eine Wärmepumpe ist in jedem Fall, egal ob im Neubau oder bei der Heizungssanierung, eine ökologisch sinnvolle dabei erstaunlich kostengünstige und höchst zukunftssichere Heizungslösung - nicht nur im Vergleich zu anderen Heizsystemen.

Setzen Sie sich für alle Fragen rund um das Thema Wärmepumpen und Energieeffizienz mit uns in Verbindung, Vaillant bietet Ihnen ein vollständiges, technologisch führendes Sortiment an Wärmepumpen – sei es eine Luft/Wasser-, eine Sole/Wasser- oder eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe, sei es für Innen- oder Aussenaufstellung, sei es in Monoblock- oder Split-Bauweise.

Seit 150 Jahren gehört Vaillant zu den Technologieführern für Heizungssysteme, schon über 40 Jahre davon im Bereich Wärmepumpen. Bis heute stehen weltweit mehr als 200'000 Wärmepumpen von Vaillant im Einsatz. Alle Wärmepumpen von Vaillant verfügen sowohl über Wärmepumpen-Gütesiegel der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz als auch über das Zertifikat für das Wärmepumpen-System-Modul (WPSM) und sind damit förderfähig.

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